30. April 2010
Vorgärten: Ein Stück Natur vor der Haustüre
Kategorie: Natur, Garten
Bereits kleinere Flächen sind, wenn sie ökologisch gestaltet werden, ein wertvolles Stück Natur. Vor allem in Städten bieten naturnahe Vorgärten oder sogenannte Baumscheiben – das sind kleine Beete rund um die Straßenbäume – Insekten und Pflanzen zusätzlichen Lebensraum. Diese Kleinstbiotope beeinflussen das Stadtklima positiv und binden Staubpartikel. Besonders wertvoll sind unversiegelte Flächenstücke auch deshalb, weil durch sie das Regenwasser in den Boden sickert.
Beim Einrichten eines ökologischen Vorgartens oder Kleinstbiotops kann der Hobbygärtner viele seiner gewohnten Werkzeuge getrost im Schuppen lassen. Das Umgraben würde das Bodengefüge und die Kleinstlebewesen im Boden eher stören. Statt teurer, exotischer oder gezüchteter Pflanzen sollten in einem naturnahen Garten ausschließlich heimische Gewächse gepflanzt werden. Besonders geeignet sind robuste und langlebige Arten, die der Insektenwelt die notwendige Nahrung bieten. Der Öko-Gärtner akzeptiert auch sich selbst ansiedelnde Pflanzen. Heimische Gewächse, die an einem geeigneten Ort stehen, sind außerdem weniger anfällig für Schädlinge.
Sollten dennoch einmal Blattläuse den Vorgarten befallen, wird nicht die „chemische Keule“ eines Schädlingsbekämpfungsmittels eingesetzt. Pestizide töten nicht nur vermeintliche Schädlinge sondern auch Nützlinge. Sie gefährden das Grundwasser und die Gesundheit der Menschen. Besser sind Pflanzenjauchen oder Algenextrakte. Im Übrigen stärkt Kompost die Pflanzen. Torf hingegen gehört ins Moor und auf keinen Fall ins Beet.
Mittelpunkt eines ökologisch gestalteten Vorgartens sollte ein Stadtbaum sein. Das bedeutet zwar, dass im Herbst Laub gekehrt werden muss. Dennoch überwiegen die Vorteile. So können auf einer Birke bis zu 230 Insektenarten leben und ein Vogelbeerbaum bietet Futter für 63 Vogelarten.
Mehr Informationen
Die BUND-Ökotipps sind kostenlos zum Abdruck freigegeben. Der BUND muss als Quelle erkennbar sein.